FIA WEC – 6 Hours of Nürburgring 2016 | Rennen

Das Rennen

  • Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley gewannen im Porsche 919 Hybrid
  • Zweiter Platz für Lucas di Grassi (BR), Loïc Duval (F) und Oliver Jarvis (GB) im Audi R18
  • Frustrierender Sonntagnachmittag für TOYOTA GAZOO

Vor großer Kulisse, 58.000 Zuschauer fanden übers Wochenende den Weg zum Ring, ging das Feld auf die Reise. Audi startete von Platz eins und zwei in die 6 Stunden am Nürburgring. Die beiden Toyota-Piloten Kazuki Nakajima und Mike Conway, aus der dritten Reihe gestartet, mussten schon bald feststellen, dass ihre eigentlich für höhere Außentemperaturen ausgelegten Reifen suboptimal waren. Sie hatten aber das Rennen mit dieser Reifenmischung beginnen müssen, da man sich schon vor dem Qualifying hatte festlegen müssen. Toyota wechselte beim ersten Boxenstopp zwangsläufig auf eine geeignetere Gummimischung und von da an waren beide Autos wieder konkurrenzfähig unterwegs, allerdings mit einem zu großen Rückstand auf die Spitzengruppe.



Die Audi und Porsche fochten an der Spitze ein spannendes Duell aus, dahinter hatten die beiden Toyotas ein eher einsames Rennen. Kurz vor Rennhälfte dann ein weiterer Rückschlag für Toyota: Anthony musste nach einer Berührung mit einem überrundeten Auto eine neue Frontpartie an der Box ausfassen. Dadurch fiel die #5 hinter die #6 zurück. Das Schicksal schlug auch bei Audi zu: beide Audi hatten gerade ihren dritten Boxenstopp hinter sich, als es nach einem Unfall zu einer Gelbphase kam. Aufgrund des größeren Tankvolumens konnten die Porsches später zum Stopp kommen und verschaffte sich während der Gelbphase einen großen Vorsprung. Es folgten dann noch die vierte und fünfte „Full Course Yellow“-Phase.

„Wir hatten die besseren Rundenzeiten, doch die Gelbphase hat uns leider zurückgeworfen.“, erklärte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. Di Grassi und seine Teamkollegen Loïc Duval (F) und Oliver Jarvis verbesserten sich im Zweikampf mit dem Porsche Nummer 2 bis auf den zweiten Platz. André Lotterer (D) lieferte sich im Audi R18 in der letzten Rennstunde ebenfalls ein spektakuläres Kopf-an-Kopf-Rennen mit Neel Jani und ließ den Schweizer im Kampf um das Podium hinter sich.

Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Marc Webber (Aus) siegten in diesem Rennen, für sie war es der insgesamt fünfte WEC-Erfolg. Das Trio Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) belegte beim vierten von neun Saisonläufen Platz vier und verteidigte die Führung in der Fahrer-Weltmeisterschaft. Dumas/Jani/Lieb hatten nun noch 33 Zähler Vorsprung in der Fahrerwertung. Mit dem Sieg baute Porsche die Tabellenführung in der Herstellerwertung aus: Porsche führte weiterhin mit jetzt 164 Punkten vor Audi (129) und Toyota (97).

Marcel Fässler unterstrich mit der schnellsten Rennrunde die Stärke des Audi R18.

Klasse LMP2

Die Signatech-Alpine errang auf dem Nürburgring den dritten LMP2-Sieg in Folge. Bereits nach der Hälfte des Rennens lag das Team in Führung – und behielt sie auch trotz der zahlreichen Safety-Car-Phasen durch Fahrer Gustavo Menezes. Anschließend konnte Nicolas Lapierre das Steuer übernehmen und souverän als Erster ins Ziel einfahren.

Stimmen zum Rennen

Fritz Enzinger (Leiter Porsche LMP1): „Es ist unglaublich. In den vergangenen zehn Rennen neun Siege, davon zweimal die 24 Stunden von Le Mans – so gehen wir jetzt in die Sommerpause. Besser könnte es kaum sein. Schade für unser Nummer-2-Auto. Es hatte den Sieg ebenfalls in Griffweite. Ein vierter Platz ist unter den gegebenen Umständen aber immer noch ein hervorragendes Ergebnis.

Ralf Jüttner (Teamchef Audi Sport Team Joest): „Wenn man auf den Plätzen eins und zwei startet, will man nicht als Zweiter und Dritter ankommen. Aber es war ein gutes Teamergebnis, was uns in der Meisterschaft weiterhilft. Danke an alle Mitarbeiter für die harte Arbeit. Im Rennen liefen beide Autos tadellos. Es steckt noch Potenzial im Audi R18, was wir für den Rest der Saison brauchen. Wir müssen noch ein bisschen an unseren Boxenstopps arbeiten und an der Konstanz des Autos über sechs Rennstunden.“

Lucas di Grassi (Audi R18 #8): „Wir können mit unserem zweiten Platz zufrieden sein. Wir haben keine Fehler gemacht und sind immer am Limit gefahren. Wenn man in der ersten Startreihe steht, will man natürlich gewinnen. Aber heute fehlte uns das nötige Quäntchen Glück. Deshalb sind Platz zwei und drei für unser Team in Ordnung.“

Kazuki Nakajima (Toyota TS050 HYBRID #5): „Ein schwieriges Rennen. Die richtige Reifenwahl war der Schlüssel zum Sieg – und bei uns lief es leider nicht so gut. Ich glaube ohnehin, dass wir ein wenig im Hintertreffen waren, denn diese Strecke liegt unserem Auto nicht besonders. Als ich dann die passenden Reifen auf dem Auto hatte, lief es ganz okay und wir waren etwa so schnell wie die Konkurrenz. Für unser Auto war es die erste Zielankunft in Wertung der Saison, also wenigstens etwas Gutes.”

Mike Conway (Toyota TS050 HYBRID #6): „Das war für das ganze Team ein hartes Rennen. Zu Anfang waren wir einfach nicht schnell genug und dann, als wir das Tempo der Spitze mitgehen konnten, ging etwas am Auto kaputt. Pech für uns. Auch das Schwesterauto blieb von Schwierigkeiten nicht verschont und so erwies sich dies als ein nicht eben gelungenes Wochenende.”

Ergebnis 6h Nürburgring, 4. Lauf zur FIA WEC Langstrecken Weltmeisterschaft 2016
  1. #1 Porsche (Berhard/Webber/Hartley), Porsche 919 Hybrid , 194 Runden, LMP 1
  2. #8 Audi (di Grassi/Duval/Jarvis), Audi R18, +53,787 Sekunden, LMP 1
  3. #7 Audi (Fässler/Lotterer/Tréluyer), Audi R18, +54,483 Sekunden, LMP 1
  4. #2 Porsche (Dumas/Jani/Lieb), Porsche 919 Hybrid , +1.37,324 Minuten, LMP 1
  5. #5 TOYOTA GAZOO Racing, + 1 Runde, Toyota TS050 - Hybrid, LMP 1
  6. #6 TOYOTA GAZOO Racing, + 4 Runden, Toyota TS050 - Hybrid, LMP 1
  7. #13 Rebellion (Imperatori/Kraihamer/Tuscher), Rebellion R-One - AER, + 16 Runden, LMP 1
  8. #36 Alpine (Lapierre/Menezes/Richelmi), Alpine A460 - Nissan, + 16 Runden, LMP 2
  9. #43 Ligier-Nissan (Albuquerque/Gonzalez/Senna), LIGIER JS P2 - Nissan, + 16 Runden, LMP 2
  10. #31 Ligier-Nissan (Cumming/Dalziel/Derani), LIGIER JS P2 - Nissan, + 18 Runden, LMP 2
GT-Klassen

Klasse GTE-Pro

  1. Bruni/Calado (I/GB), Ferrari 488 GTE, 170 Runden
  2. Rigon/Bird (I/GB), Ferrari 488 GTE, 170 Runden
  3. Mucke/Pla (D/F), Ford GT, 170 Runden
  4. Sörensen/Thiim (DK/DK), Aston Martin, 169 Runden
  5. Stanaway/Turner (NZ/GB), Aston Martin, 169 Runden
  6. Christensen/Lietz (D/A), Porsche 911 RSR, 169 Runden
  7. Franchitti/Priaulx/Tincknell (USA/GB/GB), Ford GT, 155 Runden

Klasse GTE-Am

  1. Lamy/Dalla Lana/Lauda (P/CAN/A), Aston Martin, 166 Runden
  2. Ried/Henzler/Camathias (D/D/CH), Porsche 911 RSR, 166 Runden
  3. Collard/Perrodo/Aguas (F/F/P), Ferrari F458 Italia, 166 Runden
  4. Yamagishi/Ragues/Ruberti (J/F/I), Chevrolet Corvette, 165 Runden
  5. Al Qubaisi/Long/Heinemeier Hansson (UAE/USA/DK), Porsche 911 RSR, 164 Runden
  6. Wainwright/Carroll/Barker (GB/GB/GB), Porsche 911 RSR, 164 Runden

Alle Ergebnisse im Detail findet Ihr hier!

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Quelle und Fotos: Porsche AG, Audi AG, Toyota Motorsport Group

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